Pressemitteilung vom 24.11.2011: Nationalpark

Der Kreisverband Der GRÜNEN hat sich eingehend mit der Ausweisung eines Nationalparks in Rheinland-Pfalz befasst. Erfreulich ist, dass gleich zwei Gebiete im Landkreis Birkenfeld für das Umweltministerium in Betracht kommen.

Neben allen Effekten, die ein Nationalpark im Bezug auf Regionalentwicklung, Tourismus oder auch Imagegewinn haben kann, ist es jedoch zu allererst der Naturschutzgedanke der begrüßenswert und förderwürdig ist. Die Natur, Natur sein lassen, das ist die Idee der Nationalparks. Die Ursprünglichkeit bewahren, auch für unsere Nachfahren und der Natur dabei zusehen, wie die Sache sich selbst regelt und artenreiche vielgestaltige Landschaft entsteht, ist das Ziel.

Nicht verwechseln sollte man den Nationalpark mit dem Naturpark. Ein großer Teil des Landkreises Birkenfeld gehört zum Naturpark Saar-Hunsrück. Die Rechtsverordnung zu diesem Naturpark hat aber mehr den Schutz des Landschaftsbildes und Erholungsfunktion im Fokus und erst in zweiter Linie den Schutz von Tier- und Pflanzenarten.

In der Diskussion zur Ausweisung eines Nationalparks im Kreis Birkenfeld werden nunmehr nur noch die Bereiche des Hoch- und Idarwaldes genannt. Ein Konfliktpunkt ist hierbei neben der Holzwirtschaft auch die Unvereinbarkeit des Nationalparks mit der Windkraftnutzung. Hier muss abgewogen werden, ob die für Rheinland-Pfalz windhöfigsten Flächen zur Erzeugung von regenerativer Energie zu Gunsten eines Nationalparks aufgegeben werden sollen. Eindeutig zu kurz gesprungen wäre es den Nationalpark als Windkraftverhinderungsmaßnahme zu instrumentalisieren. Klimaschutz und Artenschutz dürfen hier nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Das zweite Gebiet, das sich im Landkreis Birkenfeld befindet, ist der Truppenübungsplatz Baumholder. Mit dem Hinweis auf die derzeit noch bestehende militärische Nutzung hat die Landesregierung eine Ausweisung zum jetzigen Zeitpunkt aber ausgeschlossen.

Der Kreisverband der GRÜNEN hält aber nichts davon diese Planungen für ein Großschutzgebiet hier ad acta zu legen. Eine denkbare Schutzgebietskategorie wäre hier auch ein Biosphärenreservat, das einen gleichwertigen Schutz wie ein Nationalpark bietet. Naturschutzfachlich ist der Truppenübungsplatz eines der hervorragendsten Gebiete in ganz Deutschland. Nicht ohne Grund ist er vollständig als europäisches Naturerbe, als FFH- und Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Schon jetzt sollte man sich auf eine nachmilitärische Nutzung vorbereiten. Eine Nutzung als Wind- und Energiepark, wie jüngst von den LINKEN vorgeschlagen dürfte mit dem Biotop- und Artenschutz aber unvereinbar sein. Aus Sicht der GRÜNEN sollte bereits jetzt ernsthaft geprüft werden, ob die militärische Nutzung und Naturschutz hier ineinander übergehen könnten und eine Unterschutzstellung, ob als Nationalpark oder evtl. als Biosphärenreservat im Sinne eines „sanften“ Miteinanders/Überganges möglich wäre. Dann würde einen die Beendigung der militärischen Nutzung auch nicht völlig unvorbereitet treffen. Auch die Übernahme von Arbeitskräften, die jetzt schon in der Geländebetreuung tätig sind wäre denkbar und für den Erhalt der hochwertigen Flächen auch notwendig. Konflikte mit der ortsansässigen Bevölkerung und auch mit der forstlichen Nutzung wären wahrscheinlich aber viel geringer, als sie nun bei der Ausweisung des Hoch- und Idarwaldes zu Tage treten. Positive Effekte würden wohl überwiegen. Der Kreisverband der GRÜNEN ist abschließend der Meinung, dass es Denkverbote auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht geben darf.

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