Rößner bezeichnet Nahe-Überbauung als Bausünde

Abstecher Grünen-Bundestagsabgeordnete auf politischer Radtour im Naheland – Förderprogramme bieten Chance zur Entwicklung

M Idar-Oberstein. Die Schmuckstadt war letzte Station der politischen Radtour der rheinland-pfälzischen Grünen-Bundestagsabgeordneten Tabea Rößner. Um mit Bürgern ins Gespräch zu kommen und Anregungen mit nach Berlin zu nehmen, radelte sie an der Nahe und besuchte Projekte und Betriebe.

Ihr Weg führte auch zur Simona AG nach Kirn, wo sie über Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten eines der wichtigsten Arbeitgeber in der Region informiert wurde. In Idar-Oberstein standen Radverkehr und Stadtentwicklung im Mittelpunkt des Ortstermins. Mitglieder des Grünenkreisverbands und der Stadtratsfraktion informierten die Abgeordnete über die Situation vor Ort.

Bei der Anfahrt aus dem Osten erlebten die Radler die Situation hautnah. Die wunderschöne, aber enge Tallage sowie der Platzbedarf der Autos und Laster lassen den Radlern nur noch wenig Platz. Obwohl die öffentliche Hand in den vergangenen Jahren einiges in die Radwegeinfrastruktur investiert hat, könnte für die Sicherheit der Radfahrer noch einiges getan werden, denkt die Politikerin. Für Autofahrer etwa sei nicht immer erkennbar, wo der Radweg die Fahrbahn quert.

Gar nicht gefallen hat Rößner die Überbauung der Nahe. Für die Abgeordnete ist die „Nahe-Überdeckelung eine einzige große Bausünde“. Der Verkehr überziehe auf der 1,8 Kilometer langen vierspurigen Bundesstraße die Stadt großflächig mit Lärm und zerschneide die Stadtteile, ließ die grüne Abgeordnete in einer Pressemitteilung verlauten. Eigentlich habe die Stadt ein einzigartiges städtebauliches Potenzial. Leerstände und Sanierungsstau in der Stadt und ihren Außenbezirken seien jedoch offensichtlich. „Da braucht es beherztes Vorgehen und engagierte Bürger, um die Stadt wieder zu beleben“, so Rößner. Die Grünen aus Idar-Oberstein setzen Hoffnungen in diverse Förderprogramme. Thomas Petry, Mitglied des Landesvorstandes und Sprecher der Stadtratsfraktion, erwartet neue Möglichkeiten: „Die Programme bieten eine Chance, Idar-Oberstein aktiv weiterzuentwickeln. Förderprogramme sind wichtig, aber kein Programm von Bund oder Land kann das Engagement von Verwaltung, Stadtrat oder der Bürgerschaft ersetzen.“

„Wir sollten uns der Schönheiten wieder stärker bewusst werden. Unser historischer Stadtkern liegt im Dornröschenschlaf. Wir sollten ihn endlich wachküssen“, so Kerstin Rogoll aus dem Kreisvorstand. „Initiativen für neue Nutzungen der alten Bausubstanz sollten angestoßen werden. Potenzial hat die Idee der offenen Ateliers. Aber auch behutsamer Abriss kann sinnvoll sein, wenn er den historischen Stadtgrundriss wieder sichtbar macht und die Lebensqualität steigert“, merkt Tabea Rößner an. Sie ist optimistisch: „Städte dieser Größe haben Zukunft. Idar-Oberstein steht allerdings noch ein weiter Weg bevor.“ ni

Nahe Zeitung vom Samstag, 24. September 2011, Seite 21

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