Thomas Petry: Ampel soll die Grünen beleben

Keine ganz einfache Zeit für den 52-Jährigen, der klar bekennt: "Nach der Landtagswahl standen wir als Grüne vor einem Desaster." Aber sehr schnell und strukturiert ("Damit hatten viele nicht gerechnet") habe man nach dem Absturz der Partei von 15,4 auf 5,3 Prozent nach vorn geblickt: "Alle am Prozess Beteiligten haben Substanz und Professionalität bewiesen." Motiviert habe Malu Dreyers Signal, noch am Wahlabend zu betonen, sie wolle mit den Grünen weiterarbeiten. Erst hätten sich Grüne und FDP wohl mal ein bisschen "beschnuppern" müssen: "Wir hatten ja vorher kaum Berührungspunkte."

Schnell habe sich aber herausgestellt, dass da vernünftige Menschen am Start seien, mit denen man reden und auch Kompromisse finden kann. Die Gespräche hätten auf Augenhöhe stattgefunden. "Es war ein faires, sachliches und auch professionelles Umgehen miteinander." Fest habe allerdings auch gestanden: "Wir brauchen die zwei Ministerämter." Diese besetzen nun Anne Spiegel, Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz, sowie die vor der Wahl schon amtierende Ulrike Höfken, Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten. "Das ist sehr wichtig für die nächsten fünf Jahre, um sichtbar zu bleiben und Einfluss zu haben."

Das Wahlergebnis habe natürlich zur Folge gehabt, dass Kompromisse zu schließen waren und nicht jeder grüne Wunsch berücksichtigt wurde. Aber: "Wie hätte wohl ein schwarz-roter Koalitionsvertrag ausgesehen? Was wäre von uns übrig geblieben?" Diese theoretische Frage habe dazu geführt, dass auch die grüne Basis dem Koalitionsvertrag zustimmte.

Dennoch: Innerhalb der Partei war Kritik am Vorstand laut geworden. Die Landesdelegiertenversammlung folgte dieser Tage in Lahnstein dem Antrag des Landesvorstands, einen umfassenden Strukturprozess anzustoßen, der mit einem Kongress am 9. Juli in Worms starten soll.

So sollen die Strukturen den neuen Anforderungen angepasst werden, die sich aus dem Ergebnis der Landtagswahl und der rot-gelb-grünen Regierungsbeteiligung ergeben. Nach Abschluss des Strukturprozesses wird der Landesvorstand seine Ämter im Dezember vorzeitig zur Verfügung stellen. Regulär würde die Amtszeit erst im Frühjahr 2017 enden. Petry möchte den Verlauf der nächsten Monate abwarten, lässt aber im Gespräch mit der NZ durchblicken, dass er durchaus bereit ist, noch einmal zu kandidieren: "Es ist ein Auf und Ab in der Politik. Da wirft man ja nicht einfach das Handtuch."

Als Architekt verlasse er auch nicht einfach eine Baustelle, wenn es mal schwierig wird. In Anbetracht der jüngsten Entwicklungen hält es Petry für angebracht, das Miteinander von FDP und Grünen auf Landesebene auch auf die kommunale Zusammenarbeit zu übertragen: "Das sind alles Menschen, die offen sind. Vielleicht müssen wir dann einmal mehr erklären, wofür wir eintreten. Das macht aber nichts." Vera Müller

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